Wirecard-Strafverfahren: Verteidiger fordern Aussetzung des Prozesses
Die Anwälte der angeklagten ehemaligen Wirecard-Manager Markus Braun und Stephan von Erffa stellten Anträge auf eine Aussetzung des Verfahrens.
Nachdem zunächst der Hauptverteidiger des ehemaligen CEOs Markus Braun, Alfred Dierlamm, die Aussetzung des laufenden Strafverfahrens forderte, stellten nun auch Pflichtverteidigerin und Anwältin des früheren Chefbuchhalter Stephan von Erffa entsprechende Anträge.
Darin warf die Verteidigung der Staatsanwaltschaft schwere Versäumnisse vor. Sie habe umfassende Dokumente zurückgehalten und so das Recht der Angeklagten auf ein faires Verfahren verletzt.
Brauns Verteidiger stellte seinen Antrag bereits kurz nach Prozessbeginn im Dezember. Er kritisierte vor allem, dass die Staatsanwaltschaft immer wieder neue Dokumente herausgeben würde, deren Auswertung die Anwälte und Richter viel Zeit kostete. Ein Sprecher sagte, das Gericht wolle „zeitnah“ über die Anträge entscheiden.
Vernehmung von Oliver Bellenhaus fortgesetzt
In der Zwischenzeit wurde die Vernehmung des Kronzeugen Oliver Bellenhaus fortgesetzt. Darin erklärte Bellenaus detailliert, wie umfangreiche Buchungen im Zusammenhang mit dem TPA-Geschäft gefälscht wurden. Gleichzeitig schilderte er, wie das reale Geschäfte der Wirecard AG immer mehr ins Wanken geriet.
Weiterhin sagte der ehemalige Statthalter der Wirecard AG in Dubai darüber aus, wie die Öffentlichkeit jahrelang getäuscht und die Schuld an Aktieneinbrüchen bewusst auf Leerverkäufer geschoben wurde.
Die Kanzlei Schirp & Partner ist mit derzeit über 1.300 anhängigen Klagen der stärkste juristische Gegner von EY, dem ehemaligen Abschlussprüfer der Wirecard AG. Alle weiteren Informationen zum Wirecard-Skandal sowie zu den Handlungsmöglichkeiten finden Sie hier.