Wirecard-Strafprozess: Markus Braun beteuert Unschuld
Im Wirecard-Prozess sagte nun endlich Ex-CEO Markus Braun aus.
Es war das erste Mal seit einem kurzen Statement im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Skandal um das ehemalige Dax-Unternehmen, dass sich Markus Braun öffentlich zur Sache äußerte.
Im laufenden Verfahren vor der Strafkammer des Münchener Landgerichts hatte zuvor Oliver Bellenhaus, Ex-Statthalter der Firma in Dubai, Markus Braun schwer beschuldigt. Bellenhaus, Braun sowie der frühere Chef-Buchhalter der Wirecard Stephan von Erffa sind wegen Bilanzfälschung, gewerbsmäßigen Bandenbetrugs sowie Untreue angeklagt.
Diese Vorwürfe wies Markus Braun in seiner Aussage am 13. Prozesstag allesamt zurück: „Ich hatte keinerlei Kenntnisse von Fälschungen, oder Veruntreuungen.“ Er habe sich auch mit „niemandem zu einer Bande zusammengeschlossen.“
Vielmehr beschuldigte der ehemalige Chef der Wirecard AG den nach wie vor flüchtigen Jan Marsalek den jahrelangen Betrug organisiert zu haben. Brauns Verteidiger Alfred Dierlamm hatte bereits in der vergangenen Woche scharf gegen den Kronzeugen der Anklage, den Mitangeklagten Bellenhaus, geschossen. So sei dieser ein „professioneller Lügner“. Braun sagte dem Gericht außerdem, dass er keinerlei Zweifel daran hatte, „dass das Geschäft authentisch ist“.
Für die weitere Befragung von Markus Braun hat das Gericht vier weitere Prozesstage vorgesehen. Der Ex-CEO sieht sich also weiteren eindringlichen Fragen entgegen.
Wir beobachten den Strafprozess weiterhin sehr interessiert und halten Sie hier auf dem Laufenden.
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