Wirecard: Strafprozess gegen Markus Braun fortgesetzt
Im Wirecard-Prozess sagte zuletzt der ehemalige Manager Oliver B. gegen Markus Braun aus.
Der frühere – ebenfalls angeklagte – Dubai-Statthalter des insolventen Zahlungsdienstleisters Oliver B. belastete dabei den ehemaligen Vorstandschef Markus Braun schwer und beschuldigte diesen der „Bandenführerschaft“. So sagte B. vor dem Landgericht München aus, dass es das sogenannte TPA-Geschäft, das einen Großteil der bilanzierten Gewinne der Wirecard AG ausmachte, zum größten Teil erfunden gewesen sei: „Die Daten waren zu keinem Zeitpunkt authentisch.“
Dabei seien Markus Braun und der bis heute flüchtige ehemalige COO Jan Marsalek die Entscheidungsträger gewesen. Auch den mitangeklagten ehemaligen Chefbuchhalter Stephan von E. belastete Oliver B. schwer.
Laut B. reichte der Betrug bei dem ehemaligen Dax-Unternehmen bis weit vor 2017 zurück: „Der Point of no Return lag bereits 2017 weit hinter uns. Wirecard war ein Krebsgeschwür, das lange unentdeckt wucherte.“
Markus Braun streitet die Vorwürfe hingegen vehement ab. Sein Verteidiger bezeichnete B. als den „Haupttäter einer Bande“ und stellte dessen Aussagen gegenüber der Staatsanwaltschaft als unglaubwürdig dar. Der Kronzeuge der Staatsanwaltschaft wolle sich nach Auffassung von Brauns Verteidigung selbst entlasten und die Schuld auf den Ex-CEO abwälzen.
Wir werden den Strafprozess gegen die ehemaligen Wirecard-Manager auch im neuen Jahr aufmerksam verfolgen und über die neuesten Erkenntnisse informieren.
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