Volkswagen-Abgasskandal: Schadensersatzansprüche für Porsche-Anleger
von Rechtsanwalt Alexander Temiz | Der Volkswagen-Abgasskandal hat seit Bekanntwerden des Manipulationsvorwurfs am Abend des 18. September 2015 nicht nur für Anleger der Volkswagen AG zu großen Verlusten geführt. Auch Aktionäre der Porsche Automobil Holding SE haben durch den Skandal erhebliche Kurseinbrüche erfahren müssen. Während der Aktienkurs am Freitag, den 18. September 2015 noch bei rund 60 EUR schloss, eröffnete die Aktie am Montag mit rund 30 % Verlust. Bis zum 5. Oktober 2015 erreichte der Porsche-Aktienkurs den Tiefpunkt bei rund 34 EUR, also insgesamt ein Verlust von über 40 %.
Wie man also sieht: den Porsche-Anlegern ist der Abgasskandal mindestens genauso teuer zu stehen gekommen wie den VW-Investoren. Der Kursrutsch wird verständlich, wenn man die Unternehmensstruktur betrachtet. Die Porsche Automobil Holding SE hält nämlich rund 51 % der Volkswagen-Stammaktien. Hinzu kommt, dass der Vorstandsvorsitzende der Porsche Automobil Holding SE, Herr Martin Winterkorn, seinerzeit Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG war.
Wir gehen davon aus, dass die der Volkswagen AG gemachten Manipulationsvorwürfe auch kursrelevant für die Aktien der Porsche Automobil Holding SE waren. Dies dürfte man wohl auch an der aktuellen Entwicklung des Kurses deutlich erkennen.
Sollten Mitarbeiter der Porsche Automobil Holding SE Kenntnisse von der Abgasmanipulation der Dieselfahrzeuge der Modelljahre ab 2009 haben, wird es sich wohl auch hier um sogenanntes Insiderwissen handeln, welches im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung unverzüglich hätte veröffentlicht werden müssen. Insoweit sind die Recherchen noch nicht abgeschlossen, denn entscheidend dürfte nämlich eine etwaige Kenntnis des Vorstandes sein. Sollten unsere Prüfungen ergeben, dass auch Herr Winterkorn oder andere Konzernmitarbeiter genaue Kenntnisse vom Geschehen hatten, liegt bei der Porsche Automobil Holding SE ebenfalls eine Ad-hoc-Mitteilungspflicht-verletzung nahe. In diesem Falle könnte man das Unternehmen für die Kurseinbrüche der Porsche-Aktien verantwortlich machen.
Wir werden Sie über den weiteren Ablauf stets informiert halten. Sollten auch Sie Porsche-Aktien haben, zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden.