Update im Daimler-Abgasskandal – Hunderttausende Vans werden nun zum Software-Update gebeten
Dass auch die Modelle Sprinter, Vito und Viano vom Abgasskandal betroffen sind, ist schon seit 2019 bekannt. Nunmehr ist es der Daimler AG offensichtlich gelungen, die vom KBA verlangten Software-Updates zu entwickeln und vom KBA freigeben zu lassen. Wie bekannt wurde, können hunderttausende Daimler-Fahrer nun mit einem Schreiben der Daimler AG rechnen, in dem sie aufgefordert werden, ihre Fahrzeuge dem Update zu unterziehen. Die Maßnahme läuft bei Daimler unter dem Rückrufcode NC3II6515R oder NC2II651R.
Die Vans sind mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung in Form der Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung versehen. Diese soll nun im Rahmen des Software-Updates offenbar entfernt werden. Bei der Kühlmittel-Sollwert-Temperaturregelung handelt es sich um eine Software, die dafür sorgt, dass außerhalb der Prüfbedingungen (Prüfzyklus NEFZ) die Rate der Abgasrückführung (AGR) verringert wird, indem über das elektrisch geschaltete Kühlwasserthermostatventil die Motorkühlwassertemperatur und damit die Motoröltemperatur zunächst niedrig gehalten wird. Somit wird im realen Straßenbetrieb ein AGR-Kennfeld mit niedrigeren Raten genutzt als unter Prüfbedingungen. Eine Absenkung der AGR-Rate führt zu erhöhten Stickoxid-Emissionen.
Von der Rückrufaktion betroffenen sind unseren derzeitigen Informationen zufolge Fahrzeuge der Baureihen Sprinter, Vito und Viano mit der Euro 5 Abgasnorm. Diese verfügen über den bereits aus dem Abgasskandal bekannten Motor der Baureihe OM 651 und wurden zwischen 2010 und 2018 (Sprinter) bzw. zwischen 2010 und 2014 (Vito, Viano) produziert wurden.
Sind Sie Eigentümer eines solchen Vans der Daimler AG und fühlen sich betrogen? Unabhängig davon, ob Sie bereits ein Rückrufschreiben erhalten haben oder nicht beraten wir Sie gerne.