ThomasLloyd – Zurückrudern 4
Anlegerschutz wirkt manchmal im Verborgenen. Mit Vertrag vom 26. November 2020 spaltete die TL CTI Holding GmbH (das ist die Gesellschaft, an der sich die Fonds der ThomasLloyd-Gruppe beteiligt haben) Teile ihrer Aktiva und Passiva ab und übertrug diese auf eine neu gegründete Gesellschaft. Der Vertrag wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2020 geschlossen, also mit Rückwirkung um fast ein Jahr. Bemerkenswert daran war, dass im Rahmen dieses Vertrages den Fonds die Entnahmerechte bei der TL CTI Holding GmbH entzogen wurden, und zwar ohne dass sie an dieser Entscheidung erkennbar mitgewirkt hätten. Wir haben vermutet, dass diese Abspaltung als vorbereitende Maßnahme für das Fondssplitting dienen sollte. Aber unser Vorstandsmitglied Kerstin Kondert hat es nicht bei Vermutungen belassen, sondern bei Matthias Klein nachgefragt (das haben im Übrigen einige Anleger auch, allerdings unseres Wissens keine Antwort erhalten).
Eine klare Aussage zu den veränderten Entnahmerechten haben wir von Matthias Klein nicht erhalten und auch keine Erklärung, wozu dieser Vertrag eigentlich dienen sollte. Aber Matthias Klein teilte uns mit, dass mit Rückwirkung zum 31. März 2020 die abgespaltene Gesellschaft wieder auf die ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Holding GmbH verschmolzen und insofern wieder der Ausgangszustand herbeigeführt werde, wie er vor der Abspaltung bestand. Das war am 17. März 2021. Am 21. April 2021 beurkundete Matthias Klein dann tatsächlich einen solchen Vertrag, allerdings mit Rückwirkung zum 30. April 2020. Der Vertrag stellt die Entnahmerechte der Fonds, wie sie per 31. Dezember 2019 galten, wieder her. Was bleibt, ist die Lücke von vier Monaten in 2020, in denen die Fonds keine Entnahmerechte bei der TL CTI Holding GmbH besaßen. Ob sich das in irgendeiner Form auswirken kann, können wir derzeit nicht absehen. Die Verträge sind übrigens für jedermann im Handelsregister erhältlich.
Mangels klarer Aussagen der ThomasLloyd-Geschäftsführung zu diesem Thema können wir nur spekulieren, was es mit der Sache auf sich hat. Aber wir glauben, dass hier hartnäckiges Nachfassen von Anlegerseite (nicht zuletzt durch uns) dazu geführt hat, dass TL die ursprünglich geplanten „Umbaumaßnahmen“ bei den Fonds, die nach unserer Auffassung die Anleger massiv benachteiligt hätten, nicht umgesetzt hat.
Umso spannender sind die weiteren Entwicklungen. Wir bleiben für Sie am Ball.
Quelle: Aktionsbund