ThomasLloyd — Anleger sollen überhöhte Provisionen nachträglich genehmigen
Die Unternehmensgruppe ThomasLloyd hat an die Anleger des geschlossenen Fonds Zweite Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG gerade Unterlagen zur schriftlichen Beschlussfassung verschickt. Die Anleger sollen den Jahresabschluss für das Jahr 2020 (kein Fehler, vom Abschluss 2021 ist überhaupt noch nicht die Rede!) genehmigen und Geschäftsführung und Treuhänderin entlasten. Dafür legt ThomasLloyd den Anlegern lediglich Auszüge aus den Abschlussunterlagen vor. Die Anleger bekommen weder einen Jahresabschlussbericht noch einen Geschäftsbericht. Sie können den vollständigen Abschluss auch nicht durch Steuerberater oder Rechtsanwälte prüfen lassen, weil nur sie persönlich Einsicht in die Unterlagen nehmen können. Und das auch nur im Büro in Frankfurt nach vorheriger Terminabstimmung. Das Büro in Frankfurt ist allerdings nicht der Ort, an dem der Fonds verwaltet wird. Das geschieht in der Schweiz. Es ist schon schwierig, an der Frankfurter Adresse per Gerichtsvollzieher etwas zustellen zu lassen. Die Gerichtsvollzieher hatten in der Vergangenheit Probleme, dort überhaupt einen Ansprechpartner für die Zustellung zu finden.
Wie sich die Investitionen des Fonds entwickelt haben, verschweigt ThomasLloyd den Anlegern. Der Fonds investiert nach Abzug seiner Kosten das eingesammelte Anlegerkapital in die ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Holding GmbH (TL CTI Holding). Deren Jahresabschluss 2020 bildet die Basis für den Abschluss des Fonds. Aber der Jahresabschluss 2020 der TL CTI Holding GmbH ist weder im Bundesanzeiger noch im Unternehmensregister veröffentlicht, obwohl er seit mehr als einem Jahr überfällig ist.
Und was dem Fass die Krone aufsetzt: Obwohl die Zweite Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG zum Ende des Jahres 2019 geschlossen wurde, sollen die Anleger für das Jahr 2020 noch nachträglich Provisionszahlungen genehmigen, und zwar in mehr als doppelter Höhe des vertraglich vereinbarten Satzes.
Aus unserer Sicht kann man in allen zur Abstimmung gestellten Punkten vor diesem Hintergrund die Genehmigung nur verweigern.
Anleger der Zweite Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG, die sich engagieren wollen, können unsere Vorstandsvorsitzende Kerstin Kondert gern direkt ansprechen. Wir befassen uns bereits seit geraumer Zeit intensiv mit der Materie.
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Quelle: Aktionsbund