„Project Everest“: EY stoppt Aufspaltung
Das teilte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft nun selbst mit.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hat EY überraschend die geplante Aufspaltung des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgeschäfts gestoppt. Das gab der Konzern Mitte April bekannt. Eigentlich hätten die 13.000 EY-Partner noch in diesem Monat über das als „Project Everest“ geplante Aufspaltungskonzept abstimmen sollen. Wie das „Handelsblatt“ allerdings erklärt, hätte sich vor allem in der amerikanischen Gesellschaft widerstand gegen das Vorhaben geregt.
Von offizieller Seite heißt es, man „brauche mehr Zeit, um notwendige Investitionen in die abzuspaltenden Teile zu tätigen“. Das „Handelsblatt“ berichtet allerdings auch von „großer Enttäuschung bis hin zu Unverständnis“ in der deutschen Gesellschaft, ob der gestoppten Aufspaltung. Etwa 2000 Mitarbeiter hätten an dem Projekt mitgearbeitet, mehr als 100 Millionen Dollar seien bereits investiert worden.
Erst Anfang April hatte die Prüferaufsicht Apas EY aufgrund der Verfehlungen im Wirecard-Skandal hart bestraft. So hatte die Aufsicht massive Pflichtverletzungen durch die Wirtschaftsprüfer von EY im Zusammenhang mit dem Untergang des ehemaligen Dax-Unternehmens festgestellt und der Gesellschaft ein zweijähriges teilweises Wettbewerbsverbot erteilt.
EY sieht aufgrund seiner Rolle im Wirecard-Skandal einer enormen Schadensersatz-Klagewelle entgegen. Derzeit ist die Anmeldung in dem nunmehr eröffneten Kapitalanleger-Musterverfahen möglich. Alle Informationen hierzu und zu den Hintergründen des Wirecard-Skandals finden Sie hier.
(17. April 2023)