Insolvenzen im Hause Steiner

Zwei von drei Be­tei­li­gungs­ge­sell­schaf­ten des MAP An­spar Plan 4 der Steiner-​Gruppe muss­ten In­sol­venz anmelden

Der Multi As­set An­spar Plan 4 ist das zu­letzt auf­ge­legte Be­tei­li­gungs­an­ge­bot der Un­ter­neh­mens­gruppe Stei­ner aus Ham­burg. Es han­delt sich nicht um ei­nen klas­si­schen ge­schlos­se­nen Fonds, son­dern um die stille Be­tei­li­gung an ins­ge­samt drei Be­tei­li­gungs­ge­sell­schaf­ten, näm­lich an der MULTI AS­SET AN­SPAR PLAN 4 120 GmbH & Co. KG, der MULTI AS­SET AN­SPAR PLAN 4 180 GmbH & Co. KG und der MULTI AS­SET AN­SPAR PLAN 4 240 GmbH & Co. KG. Über das Ver­mö­gen der bei­den zu­letzt ge­nann­ten Ge­sell­schaf­ten wurde am 1. Fe­bruar 2023 vom Amts­ge­richt Ham­burg das vor­läu­fige In­sol­venz­ver­fah­ren er­öff­net. Zum vor­läu­fi­gen In­sol­venz­ver­wal­ter wurde Rechts­an­walt Mi­chael W. Ku­leisa bestellt.

Der MAP An­spar Plan 4 un­ter­schei­det sich kon­zep­tio­nell maß­geb­lich von den Fonds der Steiner-​Gruppe (MAP-​Fonds 1 bis 3, MAP An­spar Plan-​Fonds 1 bis 3 und MAP Green), bei de­nen es sich um klas­si­sche ge­schlos­sene Fonds han­delt, die ih­rer­seits in eine Viel­zahl un­ter­schied­li­cher Be­tei­li­gun­gen in­ves­tiert ha­ben und aus un­se­rer Sicht ak­tu­ell nicht in­sol­venz­ge­fähr­det sind. Beim MAP An­spar Plan 4 ha­ben sich die An­le­ger als stille Ge­sell­schaf­ter an ei­ner der drei ge­nann­ten GmbH & Co. KGen be­tei­ligt, die das Geld im We­sent­li­chen in ein Was­ser­kraft­pro­jekt in­ves­tiert ha­ben. Hier fehlt die Ri­si­ko­streu­ung über ver­schie­dene Be­tei­li­gun­gen, wie sie bei den Fonds ge­ge­ben ist.

Den­noch kön­nen die Fonds von den Fol­gen die­ser In­sol­ven­zen ge­trof­fen wer­den. Denn die bei­den Ge­sell­schaf­ten des MAP An­spar Plan 4 und die üb­ri­gen Fonds tei­len sich alle die­selbe Kom­ple­men­tä­rin, die MAP Ver­wal­tungs­ge­sell­schaft mbH, die bis Ende Ok­to­ber letz­ten Jah­res noch MAP Stei­ner Ver­wal­tungs­ge­sell­schaft mbH hieß. Durch die Er­öff­nung des vor­läu­fi­gen In­sol­venz­ver­fah­rens bei den bei­den Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten ist die MAP Ver­wal­tungs GmbH akut in­sol­venz­ge­fähr­det, weil sie mit ih­rem ge­sam­ten Ver­mö­gen für die Schul­den der in­sol­ven­ten Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten un­be­schränkt haf­tet. Wird über ihr Ver­mö­gen das In­sol­venz­ver­fah­ren er­öff­net, würde sie als Kom­ple­men­tä­rin der Fonds aus­fal­len. Die Folge wäre, dass sich — ohne wei­te­res Ein­grei­fen — die Rechts­form al­ler MAP-​Fonds von der Kom­man­dit­ge­sell­schaft zur of­fe­nen Han­dels­ge­sell­schaft (OHG) wan­delt, was er­heb­li­che Aus­wir­kun­gen für die Haf­tung der An­le­ger hätte.

Wir ge­hen da­her da­von aus, dass Hen­drik Böhrn­sen als Ge­schäfts­füh­rer der MAP Ver­wal­tungs GmbH den An­le­gern der MAP-​Fonds kurz­fris­tig ei­nen Be­schluss über die Ein­set­zung ei­ner wei­te­ren Kom­ple­men­tä­rin vor­le­gen wird, um dies zu ver­hin­dern. Für die Fonds wäre dies gleich­zei­tig so­gar eine Chance, sich aus dem Ein­fluss­be­reich von Il­lya Stei­ner zu lö­sen, in­dem die neue Kom­ple­men­tä­rin nicht er­neut aus sei­nem Dunst­kreis be­setzt, son­dern als sog. Ei­gen­ge­sell­schaft ei­nes je­den Fonds ein­ge­rich­tet wird. In die­sem Fall wür­den die Fonds selbst die An­teile an ih­rer ei­ge­nen (neuen) Kom­ple­men­tä­rin hal­ten, was die Ein­fluss­nah­me­mög­lich­kei­ten der An­le­ger gra­vie­rend ver­bes­sern würde. Un­sere Vor­stands­vor­sit­zende Kers­tin Kon­dert hat diese Vor­ge­hens­weise der Fonds­ge­schäfts­füh­rung je­den­falls vorgeschlagen.

Wir emp­feh­len Ih­nen hierzu auch die Kom­men­tare von RA Bo­ris Gla­meyer im Fo­rum. Wei­ter un­ten auf der Seite fin­den Sie die Bei­träge zur Un­ter­neh­mens­seite Stei­ner + Com­pany. Diese fin­den Sie HIER.

Hier fin­den Sie wei­tere Aktionsbund-​News zu die­sem Thema:

Der Bei­trag In­sol­ven­zen im Hause Stei­ner er­schien zu­erst auf Ak­ti­ons­bund Ak­ti­ver An­le­ger­schutz e.V..

Quelle: Ak­ti­ons­bund

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