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Hamburg Trust Finest Selection-​Fonds: Anlegern gelingt Doppelschlag

Den An­le­gern ge­lingt ein Dop­pel­schlag ge­gen die Ham­burg Trust-Geschäftsführung.

Bei­rat klagt als „Be­son­de­rer Ver­tre­ter“ der Fonds mit ge­richt­li­cher Bil­li­gung Scha­dens­er­satz ein… und: Siege in Pro­spekt­haf­tungs­kla­gen beim Ober­lan­des­ge­richt Hamburg.

Ak­tu­elle Ur­teile des Land­ge­richts und des Ober­lan­des­ge­richts Ham­burg las­sen auf­hor­chen. Das Ober­lan­des­ge­richt Ham­burg gab am Frei­tag, den 31.08.2018, vier Pro­spekt­haf­tungs­kla­gen von An­le­gern des Ham­burg Trust-​Fonds Fi­nest Sel­ec­tion 02 statt. Be­reits das Land­ge­richt hatte die­sen Kla­gen in ers­ter In­stanz statt­ge­ge­ben, das Ober­lan­des­ge­richt bil­ligte diese Ent­schei­dun­gen nun­mehr aus­drück­lich. Und Land­ge­richt und Ober­lan­des­ge­richt Ham­burg bil­li­gen Ge­sell­schaf­ter­be­schlüsse bei­der Fi­nest Selection-​Fonds, die den Bei­rat er­mäch­ti­gen, na­mens der bei­den Fonds als „Be­son­de­rer Ver­tre­ter“ Scha­dens­er­satz ge­gen die Ge­schäfts­füh­rung gel­tend zu ma­chen. Markt­in­si­der fra­gen sich, wie lange es Ham­burg Trust noch ge­lin­gen kann, sich dem Druck der An­le­ger­seite zu entziehen.

Rückblick: Hamburg Trust

Wir er­in­nern uns: Im Jahre 2014 hat die Ham­burg Trust-​Geschäftsführung es ge­sche­hen las­sen, dass das Im­mo­bi­li­en­ver­mö­gen bei­der Ham­burg Trust Fi­nest Selection-​Fonds in ei­nen gro­ßen REIT-IPO in New York hin­ein­ge­ge­ben wurde, in dem die Ham­bur­ger Un­ter­neh­mer­fa­mi­lie Otto ihre US-​Immobilieninteressen kon­so­li­dierte. Die An­le­ger der bei­den Fi­nest Selection-​Fonds wur­den zu die­ser Trans­ak­tion nicht be­fragt. Sie wur­den bis zum Ab­schluss der Trans­ak­tion nicht ein­mal über die we­sent­li­chen Um­stände in­for­miert. Die Ge­schäfts­füh­rung un­ter­nahm schlicht­weg nichts, um die In­ter­es­sen der An­le­ger zu schützen.

Per­so­nen, die mit dem Vor­gang ver­traut sind, se­hen den we­sent­li­chen Hin­ter­grund die­ser Un­tä­tig­keit in ei­nem In­ter­es­sen­kon­flikt: Herr Al­bert P. Beh­ler, der die Fa. Pa­ra­mount und da­mit die Im­mo­bi­li­en­in­ter­es­sen der Fa­mi­lie Otto in den USA ver­tritt, hielt seit dem Jahre 2009 auch die Ka­pi­tal­mehr­heit der deut­schen Ham­burg Trust-​Gruppe. Herr Al­bert P. Beh­ler war mit­hin Dienst­herr der Per­so­nen, die auf der deut­schen Seite ei­gent­lich die In­ter­es­sen der An­le­ger hät­ten schüt­zen müs­sen. Recht­an­walt Dr. Wolf­gang Schirp/​Berlin, der vom Land­ge­richt Ham­burg in zwei Ver­fah­ren zum Pro­zess­pfle­ger der Fonds er­nannt wurde: „Die­ser gänz­li­che Man­gel an Kon­trolle ist ein Un­ding, so et­was habe ich in mei­ner lang­jäh­ri­gen Pra­xis noch nie ge­se­hen. Auf bei­den Sei­ten des At­lan­tiks hatte die glei­che Per­son das Sa­gen, ob­wohl die In­ter­es­sen ent­ge­gen­ge­setzt wa­ren. Hier wurde wirk­lich der Bock zum Gärt­ner gemacht“.

Im Jahre 2015 er­hiel­ten die An­le­ger die Mit­tei­lung, dass durch diese Trans­ak­tion ihr Ver­mö­gen mal eben um ca. 45 % ge­schrumpft war. Die In­ter­es­sen der Fonds bei der Ein­brin­gung der Im­mo­bi­lien in den REIT wa­ren of­fen­sicht­lich nicht ge­wahrt wor­den, und die Fonds hat­ten Trans­ak­ti­ons­kos­ten und Son­der­vor­teile für Dritte in Höhe von 609,1 Mio. USD mit­tra­gen­müs­sen, ohne dass sie Vor­teile da­von ge­habt hät­ten. Hier­ge­gen for­mierte sich Wi­der­stand auf An­le­ge­r­ebene (Pro­spekt­haf­tungs­kla­gen) und auf Fonds­ebene (Bil­dung von An­le­ger­bei­rä­ten, Fas­sung von Ge­sell­schaf­ter­be­schlüs­sen über die ge­richt­li­che Durch­set­zung der Scha­dens­er­satz­an­sprü­che). Pe­ter Sissovics/​Berlin, Bei­rats­vor­sit­zen­der bei­der Fonds: „Wir muss­ten uns weh­ren. Die Ge­schäfts­füh­rung hat uns im Re­gen ste­hen las­sen. Nicht ein­mal zu Ge­sprä­chen über eine güt­li­che Lö­sung war die Ham­burg Trust-​Seite bis­lang bereit“.

Auf bei­den Ebe­nen konn­ten die An­le­ger zwi­schen­zeit­lich we­sent­li­che Er­folge verbuchen:

  • Be­reits das Land­ge­richt hatte Pro­spekt­haf­tungs­kla­gen zum Fonds Fi­nest Sel­ec­tion 02 statt­ge­ge­ben. We­sent­li­cher Pro­spekt­feh­ler aus Sicht des Land­ge­richts: Über die Dop­pel­rolle von Herrn Al­bert P. Beh­ler und die dar­aus flie­ßen­den In­ter­es­sen­kon­flikte hät­ten die An­le­ger auf­ge­klärt wer­den müs­sen. Weil dies nicht ge­sche­hen ist, schul­den die In­itia­to­ren­un­ter­neh­men den An­le­gern Scha­dens­er­satz. Das Ober­lan­des­ge­richt Ham­burg hat diese Sicht der Dinge nun am Frei­tag, den 31.08.2018, aus­drück­lich be­stä­tigt. Die Be­ru­fun­gen der Ham­burg Trust-​Seite, mit de­nen sie ihre Ver­ur­tei­lun­gen be­sei­ti­gen woll­ten, wur­den zurückgewiesen.
  • Auch in den fonds­sei­ti­gen Ver­fah­ren set­zen sich die An­le­ger durch. Ver­su­che von Ham­burg Trust, die Ge­sell­schaf­ter­be­schlüsse zu kip­pen, in de­nen der Bei­rat zur Kla­ge­er­he­bung als „Be­son­de­rer Ver­tre­ter“ be­ru­fen wurde, sind ge­schei­tert. Im Fi­nest Sel­ec­tion 02 hat das Ober­lan­des­ge­richt Ham­burg die Kla­ge­be­fug­nis des Bei­rats be­stä­tigt, im Fi­nest Sel­ec­tion 01 – in dem die Be­schlüsse zeit­lich spä­ter ge­fasst wor­den sind – ist das Land­ge­richt Ham­burg be­reits zu dem glei­chen Er­geb­nis ge­langt. In Wahr­neh­mung sei­ner Be­fug­nisse hat der Bei­rat als „Be­son­de­rer Ver­tre­ter“ be­reits in bei­den Fonds erste Teil­kla­gen ein­ge­reicht, und zwar im Fi­nest Sel­ec­tion 01 in Höhe von 1 Mio. USD und im Fi­nest Sel­ec­tion 02 in Höhe von 0,5 Mio. USD. Bei­rats­vor­sit­zen­der Pe­ter Sis­so­vics: „So­lange es keine ver­nünf­ti­gen Si­gnale von Ham­burg Trust gibt, wer­den wir die ju­ris­ti­schen Mög­lich­kei­ten aus­schöp­fen. Wir wa­ren und sind wei­ter­hin ge­sprächs­be­reit, aber der Ball liegt im Feld von Ham­burg Trust“.

Wie lange will Ham­burg Trust diese ju­ris­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen noch schwe­len las­sen? Im­mer­hin wirbt das Un­ter­neh­men am Markt noch um fri­sches Geld, auch von Stif­tun­gen und an­de­ren in­sti­tu­tio­nel­len In­ves­to­ren. Wie will man Ver­trauen ge­win­nen, wenn man sich gleich­zei­tig deut­li­cher und von Ge­rich­ten be­stä­tig­ter Kri­tik am bis­he­ri­gen Vor­ge­hen nicht stel­len will? Markt­in­si­der hal­ten dies für schlicht­weg unmöglich.

An­sprech­bar für wei­tere Auskünfte:

Pe­ter Sissovics,
Bei­rats­vor­sit­zen­der bei­der Ham­burg Trust Fi­nest Selection-Fonds,
e-​mail peter.​sissovics@​me.​com,
Tel. 0160-90631282

Rechts­an­walt Dr. Wolf­gang Schirp,
Pro­zess­pfle­ger bei­der Fonds in den Ver­fah­ren bei den Ham­bur­ger Gerichten,
e-​mail: schirp@​schirp.​com,
Tel. 0179-5320213

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