Ankaufangebote der UDI bei Festzins 13 und 14

Die UDI hat mit ei­ner Toch­ter­ge­sell­schaft den An­le­gern von UDI Fest­zins 13 und 14 an­ge­bo­ten, de­ren Nach­rangsdar­le­hen auf­zu­kau­fen. Eine Schuld­ne­rin der UDI-​Gruppe wird da­mit ge­gen eine an­dere Schuld­ne­rin der UDI-​Gruppe aus­ge­tauscht. Wir ha­ben uns zu die­sem An­ge­bot mit RAin Dr. Su­sanne Schmidt-​Morsbach aus­ge­tauscht, die be­reits zahl­rei­che An­le­ger ver­tritt und mit UDI seit Mo­na­ten in Ver­hand­lun­gen steht. Un­sere über­ein­stim­mende Mei­nung ist zu­sam­men­ge­fasst folgende:

Die recht­li­che Aus­gangs­lage ist zwei­fel­haft. Die UDI GmbH weist dar­auf hin, dass die For­de­rung auf­grund der in § 9 ge­re­gel­ten Nach­rang­klau­seln nicht fäl­lig sei. Das wi­der­spricht dem all­ge­mei­nen vom BGH auf­ge­stell­ten Grund­satz der Un­wirk­sam­keit der­ar­ti­ger Klau­seln ge­gen­über Ver­brau­chern. Dar­über hin­aus hat auch das OLG Nürn­berg be­reits ent­schie­den, dass eine ver­gleich­bare Klau­sel un­wirk­sam ist. Aus die­sem Grund hatte die BaFin bei ähn­li­chen Ver­mö­gens­an­la­gen der UDI be­reits die Rück­ab­wick­lung we­gen der Un­wirk­sam­keit der Nach­rang­klau­sel an­ge­ord­net. Es ist nicht aus­zu­schlie­ßen, dass dies auch kurz­fris­tig in den UDI En­er­gie Fest­zins 10 bis 14 der Fall sein wird, mit der dann wahr­schein­li­chen Folge, dass auch hier die Schuld­ne­rin­nen in­sol­vent wer­den. Aus die­sem Grund kann eine An­nahme des Kauf­an­ge­bo­tes theo­re­tisch wirt­schaft­lich sinn­voll sein, aber …

1. Das An­ge­bot sieht eine Zah­lung von zwi­schen 22 und 25 Pro­zent der No­mi­nal­for­de­rung vor. Um­ge­kehrt be­deu­tet das ei­nen si­che­ren Ver­lust von rund drei­vier­tel der In­ves­ti­tion, denn der Ver­kauf um­fasst auch alle bis­her auf­ge­lau­fe­nen so­wie alle künf­ti­gen Zinsen.

2. Dar­über hin­aus soll die Kauf­preis­zah­lung über sie­ben Jahre ge­streckt er­fol­gen, was we­ni­ger ist, als an Zin­sen auf die ur­sprüng­li­che Be­tei­li­gung zu zah­len wären. 

3. Die Ver­käu­fer sol­len mög­li­che Scha­dens­er­satz­an­sprü­che ab­tre­ten, nur nicht die ge­gen die ehe­ma­li­gen Ge­schäfts­füh­rer Hetz und Kel­ler. Die UDI GmbH wird durch diese Ver­ein­ba­rung geschützt. 

4. Die Bo­ni­tät der kau­fen­den Ge­sell­schaft ist unklar.

5. Die Pro­jekt­ge­sell­schaf­ten be­hal­ten sich zu­dem vor, das von den An­le­gern bis zum 16. Fe­bruar 2022 ab­zu­ge­bende An­ge­bot nicht anzunehmen.

Alle diese Aspekte las­sen das Kauf­an­ge­bot aus un­se­rer Sicht eher un­at­trak­tiv er­schei­nen. Das Min­deste wä­ren aus un­se­rer Sicht die Ver­ein­ba­rung ei­nes Bes­se­rungs­scheins im Rah­men des Kauf­ver­tra­ges so­wie Bo­ni­täts­nach­weise der kau­fen­den Gesellschaft.

Das ARD-​Politik-​Magazin Re­port Mainz wird sich in sei­ner Sen­dung am 1. Fe­bruar 2022 um 21.45 Uhr mit dem Thema UDI be­fas­sen. Hier wer­den Sie auch Stel­lung­nah­men von Su­sanne Schmidt-​Morsbach und Kers­tin Kon­dert, un­se­rer Vor­stands­vor­sit­zen­den, se­hen können.
Quelle: Ak­ti­ons­bund

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